- Die Vorratshaltung in der Logistik kommt...
- Die globale Supply Chain neu justieren....
- Lean-Konzepte in der Justage....

Brauchen wir eine Vorratsdatenhaltung in der Logistik und insbesondere in der Automobil- und Zulieferindustrie?

Die letzten Enthüllungen um die extreme Anwendung von staatliche Datenvorratshaltung zeigen die Risiken, die von privater und unternehmensbezogener Datenhaltung ausgehen. Aber auch die Risiken, die entstehen, wenn auf eine prozessbezogenen Datenhaltung verzichtet wird.

Die Einschläge in die Supply Chain werden immer gefährlicher und gefährden die großen Erfolge in der Verschlankung der Prozesse innerhalb der Automobilhersteller und Zulieferer und in den Liefer- und Bereitstellprozessen. Natürlich darf ich als Abnehmer erwarten, dass sich meine Lieferanten an die vertraglichen Lieferbedingungen hinsichtlich Qualität und Termin halten.

Mit dieser Prämisse werden in gemeinsamer Anstrengung auch die Prozesse immer schlanker betrieben. Lieferengpässe und Lieferausfälle führen jedoch zu immer größeren Schäden und stellen immer häufiger globale Einkaufsentscheidungen nachträglich in Frage. Als Extrembeispiele gelten immer noch die Beispiele der letzten Vulkanausbrüchen und des Fukushima-Unlücks. Der Aufwand, der dort seitens der Automobilhersteller, Zulieferer und Dienstleister für die Bewertung der globalen Lieferketten über mehrere Stufen hinweg und das Umsteuern und Ersetzen betrieben wurde, hat viele vorher erreichte Einsparungseffekte ad absurbum geführt.

Wofür ich plädiere, ist nicht die permanente Verfolgung und Überwachung des lokalen und globalen Liefernetzwerkes - vielmehr geht es darum, über vorbestimmte Prozessketten in kurzer Zeit die relevanten Lieferzusammenhänge abzuprüfen und hieraus schnelle Einscheidungsgrundlagen für eine Absicherung herbeizuführen.

Im AKJ-Automotive arbeiten wir mit vielen Verantwortlichen der Hersteller, Zulieferer und Dienstleister aktuell an den Möglichkeiten, wie eine geeignete Vorrats-Datenhaltung aussehen muss und welche Maßnahmen zur Absicherung ergriffen werden können.

Die Erfolge der Globalisierung sind in Gefahr -
Die Module in der Supply Chain neu aufbauen!

Die Globalisierung der Materialströme hat bei vielen Systemlieferanten und OEMs zu einer massiven Umsteuerung der eingehenden und ausgehenden Materialflüsse geführt. Dass sich hierbei die bisherigen Aufwands-/Kostengrößen (Fracht, Handling, Bestände, Durchlaufzeiten, u.a) massiv verschoben haben, wird mehr und mehr bewusst. So gelten auch die Annahmen über die bisherigen Kostenwirkungen und Steuergrößen nicht mehr.

Auf der anderen Seite ergeben sich Potenziale, die bisher nicht berücksichtigt wurden. Diese Potenziale jetzt durch neue bedarfs- und strukturorientierte Strategien und Konzepte offen zu legen ist derzeit Hype in vielen Unternehmen. Auch wenn die konjunkturbedingte Arbeitsintensität wenig Raum für grundsätzliche Anpassungen lässt, ich sehe es als sträflich, wer diese Chance zur Justage jetzt nicht nutzt.

Die Ergebnisse aus Strategie-Workshops, die ich in den letzten 2 Jahren begleiten durfte, zeigen, dass sich durch eine Neubewertung und Ausrichtung der Inbound-, Outbound- und Zwischenwerksverkehrsströme Einsparungen in der Größenordnung von 10 bis 20 % erzielen lassen.

Lean-Konzepte in der Justage?
Lean Konzepte haben dort ihre größte postive Wirkung, wo es gelingt die Hauptkräfte Standardisierung, Vermeidung von Verschwendung und Motivation für permanente Optimierung auf einander abzustimmen. Hierbei muss akzeptiert werden, dass in den Hauptveränderungswellen teilweise auch dogmatische Konzepte eingesetzt werden. Dies vor allem dann, wenn die Möglichkeit besteht, Alternativen in allen Auswirkungen zu bewerten.

Wir setzen und in einer zunehmenden Anzahl von Projekten für die Entwicklung und den Einsatz von Methoden ein, die auf der Grundlage der jeweils in den Unternehmen akzeptierten Strategie, die nachhaltigsten Konzepte umgesetzt werden. Lean-Konzepte, die auch in den standardisierten Prozessen Innovation zulassen, gehört die Zukunft. Dies zu erreichen, muss Ziel sein.